Ausflug nach Wasserburg am Inn

Hohenwarth. Ein fast voll besetzter großer Bus setzte sich am letzten Sonntagmorgen zum Jahresausflug der GUD in Bewegung. Mit Ziel Wasserburg am Inn und Stationen in Amerang und Rott am Inn hatte man interessante und noch nicht so bekannte Ziele auf dem Programm.
Vorsitzendem Roland Ettenhofer war es eine Freude dass sich unter den „Goaßstoderern und Freunden“ so viel Zuspruch für die Ausflugsfahrt fand.
Bei der ersten großen Pause, die man auf einem Autobahnrastplatz eingelegt hatte, war schon die erste Stärkung in Form eines Kuchen- und Brotzeitenbuffets fest eingeplant. Die Bäckerinnen unter den Frauen ließen es sich nicht nehmen, ihre Paradestücke zu präsentieren und so konnte man auswählen von Quarkbällchen über Nussschleifen, Weißenregener, Zitronenschnitten, Kirschstreusselkuchen und einer Vielzahl von Napfkuchen. Auch diejenigen, die lieber etwas Herzhaftes zum Frühstück wollten kamen mit Handwürsten und Brezen und Weckel von Sigrid auf ihre Kosten.
In Wasserburg wurde man schon vom dritten Bürgermeister Otto Zwiefelhofer zu einer besonderen Stadtführung erwartet. Er führte außer Konkurrenz zu seinen organisierten Stadtführern durch seine geschichtsreiche Stadt, die im Krieg nicht zerstört wurde und konnte dadurch viele historische Gebäude und ihre Geschichte vorstellen. Den Kontakt zu ihm hatten Waltraud und Manfred Wacker hergestellt, die persönlich mit ihm bekannt sind. Somit hat die Gruppe eine kompakte Stadtführung erhalten, wie sie sonst kein Tourist bekommt.
Die Altstadt von Wasserburg wird in einer großen Schleife vom Inn fast ganz umschlossen. Es schaut aus, als ob sie wie eine Halbinsel im Fluss liege. Knapp 13.000 Einwohner zählt die blühende Stadt und ist eines der Kulturzentren im Landkreis Rosenheim.
Noch viele weitere Daten und Fakten konnte man anschließend im historischen Rathaussaal mitsamt dessen Geschichte erfahren. Etwas Besonderes zum Vorzeigen hat die Stadt auch mit ihrem kleinen Rathaussaal, der heute nur noch für Trauungen oder sonstige festliche Termine genutzt wird. In seinen Bestimmungsjahren war darin die Verwaltung der Stadt untergebracht.
Beim anschließenden Mittagessen beim Huberwirt am Kellerberg, von wo man einen unvergleichlichen Panoramablick auf die Stadt hat, überreichte Vorsitzender Roland Ettenhofer zusammen mit Josef Pritzl und Manfred Wacker einen Geschenkkorb mit Köstlichkeiten aus der Region und ein Bierkrügel mit dem Gemeindewappen an den sehr kompetenten Reiseführer.
Dann ging es weiter zum EFA-Automobilmuseum nach Amerang. Seit knapp 30 Jahren gibt es nun dieses Museum, das von Ernst Freiberger gegründet wurde und nun von der Ernst Freiberger Stiftung für EFA Mobile Zeiten betrieben und fortgeführt wird. Die schönsten Oldtimer aus allen mobilen Zeiten sind hier zu bestaunen, alle in einem neuwertigen Zustand und alle fahrbereit. Oldtimerfans und Oldtimerbesitzer unter den Mitgliedern der Reisegruppe hatten ihre helle Freude daran. Ein Großteil des Bestandes ist in weiteren Depots untergebracht und kann dort ebenfalls besichtigt werden.
Im Untergeschoss des Museums ist eine große Eisenbahnanlage der Spur II mit serienmäßig hergestellten Fahrzeugen aufgebaut. Auf über 500 Quadratmetern sind 650 Meter Gleise verlegt. Eine Extravorführung wurde von einem Schaffner in historischer Bahn-Uniform gestartet.

Nach einer guten Stunde Besichtigung und Vorführung in den klimatisierten Räumen des Museums war es schließlich Zeit für einen Nachmittagskaffee mit dem restlichen Kuchen oder für eine Brotzeit. Am Bus unter den schattigen Bäumen war schon alles aufgebaut.
Rott am Inn wartete nun als nächstes Ziel. Vom Kloster Rott aus wurde Hohenwarth und der ganze Lamer Winkel gerodet und besiedelt. Benediktiner Mönche aus der Abtei am Inn waren somit wahrscheinlich die ersten Bewohner unserer Gegend, bzw. haben sie bewohnbar und urbar gemacht. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster im Jahre 1803 aufgelöst und seine Güter verstaatlicht. Vom Kloster sind nach der Säkularisation und nach einem großen Stadtbrand leider nicht mehr viel der Gebäude übrig geblieben. Die Klosterkirche, die heute als Pfarrkirche verwendet wird, hat aber Gott sei Dank alle Wirren der Geschichte unbeschadet überstanden und ist neben der Wieskirche eine der reinsten und kostbarsten Rokokobauten in Bayern.
Gleich im Anschluss, am Rande des alten Friedhofs steht die Gruft Kaiser/Zwicknagel, in der der ehemalige Ministerpräsident und Ehrenbürger von Rott am Inn, Dr. h.c. Franz Josef Strauß (+ 03.10.1988) neben seiner Ehefrau Marianne seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Dies war für viele ein Anlass, dem ehemaligen Ministerpräsidenten die Ehre zu erweisen.
Von dort wurde die Heimreise angetreten und pünktlich kam man am frühen Abend wieder in Hohenwarth an.

ko-kjp_2019_045
Im Rathaussaal gab 3. Bürgermeister Otto Zwiefelhofer nach der Stadtführung noch viele Daten und Fakten zu seiner Stadt und dem Landkreis bekannt
ko-kjp_2019_046
Vorsitzender Roland Ettenhofer überreichte an den 3. Bürgermeister ein Gastgeschenk der GUD und ein Bierkrügel mit dem Hohenwarther Wappen
ko-kjp_2019_047
Bei der schönen Aussicht, hoch über den Dächern von Wasserburg entstand dieses Erinnerungsfoto